MEIN BADEN-BADEN: FLASHBACK

Wie ich die 90er erlebt habe: Mit neuen Freunden ab ins Nachtleben von Baden-Baden! Erdbeerlime an der Coctailbar im Griffin‘s, unvergessene Erlebnisse im Leo‘s, Erinnerungen an das Hildegard‘s (The Place To Be) und viele weitere Highlights, die man in der Stadt erleben konnte…

 

Im November 1993 zog ich von Berlin nach Baden-Baden. Kleiner, gemütlicher, langsamer. Die einzige Location, die ich in der beginnenden Nacht an einem meiner ersten Wochenenden gefunden hatte, war die Taverne im Untergeschoss des Kurhauses. Ich ging neugierig hinein und stürzte irgendwann in der Frühe wieder da heraus, in die Richtung zum Bus, der mich nach Lichtental bringen sollte. So setzte ich mich auf die Bordsteinkante der Kaiserallee an der Ecke Fieserbrücke. Wenig später sah ich den Bus kommen, das Aufstehen viel mir aber schwer. Just in dem Augenblick, als der Bus vor mir stand und seine Tür öffnete, gingen mir verschiedene Dinge des Abends noch einmal durch den Kopf. Der Busfahrer schloss die Tür und fuhr ohne mich davon. Was für ein Einstand in Baden-Baden! It‘s My Life (Dr. Alban).

 

Heute, 24 Jahre später, habe ich mir die Schuhsohlen abgelaufen und ein paar Schnappschüsse gemacht von den Lokalen, die damals zur Szene gehörten und absolut „in“ gewesen sind. Erkennt ihr die auf den Bildern abgebildeten Lokale oder Eingänge? Damals war natürlich nicht alles besser. Darum geht es nicht. Nur um ein paar schöne Erinnerungen. So bekam ich vor einiger Zeit von einer Freundin tolle Bilder, die an einem Silvesterabend in den 90ern entstanden sind. Herrlich und einfach schön!

WIE ICH DIE 90ER ERLEBT HABE

 

 

MIT NEUEN FREUNDEN

AB INS NACHTLEBEN!

Einige Zeit später führten mich Freunde, die ich schnell neu in Baden-Baden kennen gelernt hatte, in das Nachtleben ein. Gestartet sind wir an jenem Abend im La Provence. Ein wunderbar eingerichtetes Restaurant in der Nähe des Neuen Schlosses, mit einer traumhaften Gewölbedecke und einer langen Theke auf der rechten Seite, wenn man das Lokal betreten hatte. Später am Abend war das Restaurant und der Bereich um die Theke voll! So voll, dass man an der Theke nicht umfallen konnte. Partystimmung! Alles war in Bewegung. Für die Bewegung und die Stimmung sorgte ein DJ. Habt ihr eine Idee, wer damals dort auflegte? Ich weiß es noch. Ihr auch?

 

In den Räumlichkeiten des La Provence eröffnete nach der Schließung des Restaurants die Canzley. Ursprünglich eröffnet wurde das Lokal von Peter Kamp alias Peter Griffin, im Stil französischer Landgasthäuser. Neben dem La Provence eröffnete er die Club-Discothek Griffin‘s und das darüber liegende Restaurant Oxmox in der Kaiserallee 4.

 

Am selben Abend noch betrat ich auch zum ersten Mal das Max‘s (ehemals Griffin‘s). Die Taverne wurde das neue Griffin‘s. Noch nicht genug verwirrt? Das Oxmox wurde nämlich das Noodles; heute heißt die über der Discothek Max‘s liegende Coctailbar The Bombay Rooms. Damals war ich komplett verwirrt. Aber egal, ich wollte an diesem Abend in die Disco und tanzen. Gesagt, getan: nach ein paar Minuten Anstehen war ich drin. Aber die Disco war sehr viel kleiner als erwartet und ebenfalls voll, so wie schon davor das La Provence. Trotz der Enge - es war jedes Mal, wenn ich ins Max‘s ging, wirklich eine tolle Party und ich kam selten früher als morgens in der Frühe wieder aus dem Max‘s heraus.

 

 

ERDBEERLIME AN DER COCTAILBAR

IM GRIFFIN‘S

Nachdem Peter Kamp die Taverne übernommen hatte und es das neue Griffin‘s geworden war, musste jeder dort hin. Ich auch. Wenn man die außen liegende Treppe zum Untergeschoss des Kurhauses unfallfrei überwunden hatte, stand man vor der Tür beziehungsweise vor dem Türsteher. Der Andrang war groß. Freunde und ich gingen gern ins Griffin‘s. Unser Lieblingsort im Griffin‘s: die Coctailbar. Dort gab es neben wirklich sensationellen Coctails den Erdbeerlime. Das Zeug war wirklich lecker und das Glas leider jeweils sehr klein. Keine Ahnung, was ein Glas Erdbeerlime gekostet hat. Ich kann mir vorstellen, das daran jede Menge Geld verdient wurde, so oft wie das kleine Getränk bestellt wurde. Übrigens: der DJ, der im La Provence aufgelegt hatte, legte im Griffin‘s auf. Wisst ihr noch, wer dort auflegte? Meine Zeit als Gast im Griffin‘s war nicht besonders lang und endete 1995 mit Gangsters Paradise (Coolio).

 

 

LEO‘S:

EINE ZEIT LANG MEIN ZWEITES WOHNZIMMER

Das Leo‘s wurde nach meinem Zuzug nach Baden-Baden schnell zu meinem zweiten Wohnzimmer. Nach der Arbeit noch hin, mit oder ohne Arbeitskollegen. An Wochenenden war das Leo‘s oftmals so voll, dass man kaum hinein kam. Ein klassisches Café in dem Sinne, dass es schnell „in“ ist und dann möglicherweise auch schnell wieder „out“, war das Leo‘s noch nie. An Sommertagen drehten Cabrios von der Inselstraße aus in die Luisenstraße und wieder über die Kaiserallee ihre Runden: „Corso“ genannt. Sehen und gesehen werden! Es war das „Café-schau-mich-an“. Ende der 90er war das Leo‘s an Heiligabend nach dem Shopping beliebt, so dass es gegen Mittag richtig voll wurde und man nicht mal mehr einen Stehplatz bekam. Silvester 1995 feierte ich mit Freunden im Leo‘s: ein so großartiger Abend, den man im Leben nicht vergisst.

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IMPRESSUM

 

 

THE PLACE TO BE:

DAS HILDEGARD‘S.

UNVERGLEICHLICH.

Wer das Hildegard‘s nicht kennen gelernt hat, an dem ist die Szene definitiv vorbei gelaufen. Es gab Tage, an denen wir nur zum Billard spielen im Hildegard‘s gewesen sind. An den Wochenenden war das Hildegard‘s allerdings Pflicht. In der „Hilde“ konnte man wunderbar nette Leute kennen lernen, schnell ins Gespräch und sich auch schnell näher kommen. Es gab Zeiten und Tage an Wochenenden, da kam man einfach nicht mehr rein, wenn das Lokal voll und man einfach zu spät dran war. Vor der Tür standen immer Leute: das waren damals nicht die Raucher! An der langen Theke entlang standen die Partywilligen in zweiter und in dritter Reihe. Für die unvergleichliche Musikmischung und die sensationelle Stimmung sorgte ein DJ. Habt ihr eine Idee, wer dort für die ausgefallene Musik verantwortlich war? Natürlich: ihr wisst es! Die Fischerin vom Bodensee. Das Lied zum Rausschmiss.

 

 

NOCH LANGE NOCH NICHT SCHLUSS

Neben den unzähligen Wochenenden in den Lokalen der Stadt, gab es noch viele weitere Highlights. Mein Zuhause war in dieser Zeit verwaist. Wer erinnert sich zum Beispiel nicht an Tanzabende im Ochsen in Kuppenheim?! Das Tanzlokal hieß Odeon 2000 und hatte bereits eine lange Tradition. Unvergessen sind für mich auch die Anfangsjahre des SWR3 New Pop Festivals, des Festspielhauses und des Augustaplatz-Meetings, die besten Jahre des Stadtfestes und die Fastnachtsveranstaltungen des OCV und des DFCV: immer ein Grund, Freunde zu treffen. Aber auch das Rennbahnfrühstück war legendär und man musste dort gewesen sein. Begleitet wurden die Jahre von „Feinkost Zipp“ und „Taxi Scharia“ des SWR3! Zu meinen ganz persönlichen Highlights gehörten noch die Ringelnatz-Lesung im Pavillon des Alten Bahnhofs 1994, die Verabschiedung der Franzosen im Mai 1999 und zahlreiche Abende im Sternen Sinzheim. Etwas ganz Großes und eine besondere Ehre war es für mich auch, mit Pit Fiolka im Garten Eden gewesen zu sein und einmal in der Kaminecke; da wo sich in Pits Gagarin (heute Rizzi) die „Großen dieser Welt“ einmal die Klinke in die Hand gegeben haben.

 

In der Zeit danach gingen in Baden-Baden selbstverständlich nicht die Lichter aus, aber das ist ja auch eine ganz andere Geschichte. An die 90er denke ich gerne zurück: für mich ein ganz eigenes Kapitel.

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